Die Liebessalons in Prag – die frühen Bordelle und Spelunken

Prag ist eine Stadt mit Geschichte und einem belebten Nachtleben, das Sehnsüchte in den Menschen weckt und das Verlangen nach allen Facetten des Lebens weckt. Das „Praha Neznámá“ („Unbekanntes Prag“) ist Gegenstand so mancher Stadtführung und greift nicht umsonst die „Liebessalons“ der Altstadt auf, denn auch dies ist ein Bestandteil der reichhaltigen Historie.

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Prag ist eine Stadt mit Geschichte und einem belebten Nachtleben, das Sehnsüchte in den Menschen weckt und das Verlangen nach allen Facetten des Lebens weckt. Das „Praha Neznámá“ („Unbekanntes Prag“) ist Gegenstand so mancher Stadtführung und greift nicht umsonst die „Liebessalons“ der Altstadt auf, denn auch dies ist ein Bestandteil der reichhaltigen Historie. In frühen Zeiten boten zumeist junge Frauen in diesen Bordellen und Spelunken ihre Dienste an, um den Wunsch nach körperlicher Nähe zu erfüllen.

Die Blütezeit der Prager Prostitution im Mittelalter


Nicht immer war es so leicht wie heute, die richtige
Community für erotische Abenteuer zu finden. Heutzutage können Sexkontakte zu Hobbyhuren, Nutten, Clubs und Escorts vom heimischen Rechner aus hergestellt werden und in kurzer Zeit zu besonderen Erlebnissen führen. Von der gelangweilten Hausfrau über die bedürfte Studentin bis hin zur liebessüchtigen Professionellen ist das Angebot breitgefächert. Die käufliche Liebe als das älteste Gewerbe der Welt kann auch in Prag weit zurückverfolgt werden. Im Mittelalter unter Karl IV erlebte die Prostitution eine Blütezeit. Bis zu 300 Frauen boten in der heutigen Bartolomějská-Straße ihre Dienste an. Von den Bordellen bezahlte Mieten und Steuern waren für die Stadt eine willkommene Einnahmequelle, weshalb das Verbot von Bordellen nicht in Erwägung gezogen wurde.

Das Verbot im Sinne der Volksgesundheit


Im 16. Jahrhundert
breitete sich die Syphilis aus und die Habsburger Maria Theresia und Ferdinand I. setzten sich im Sinne der Volksgesundheit für ein Verbot der Prostitution ein. Ab 1873 wurden Gesundheitsbücher für Freudenmädchen ausgestellt und zwei medizinische Untersuchungen pro Woche Pflicht. Das Geschäft mit der käuflichen Liebe konnte allerdings nie ganz unterbunden werden, auch nicht unter der Regentschaft von Präsident Tomáš Garrigue Masaryk. Prostitution wurde in der Ersten Tschechoslowakischen Republik vorrangig als Ausdruck sozialer Not verstanden und mit Nachdruck bekämpft. Im sozialistischen Regime folgte schließlich ein offizielles Verbot. Wie in vielen anderen Ländern der Welt, führte das Verbot nicht zu einer vollständigen Beseitigung der käuflichen Liebe. Gleichwohl das Gewerbe nicht aktiv beworben und offensiv nach außen getragen wurde, gab es stets ein passendes Angebot mit einer noch höheren Nachfrage. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die heutigen Hotels in Prag nicht nur dem erholsamen Schlaf dienen.

Das auflebende Geschäft mit der Lust


In der Nummer 543 der Kamzíková-Straße gingen um 1865 viele namhafte Gäste ein und aus. Unter anderem Otto von Bismarck sowie Gustav Mahler sollen in dem Gebäude häufiger verkehrt haben. Der österreichische Komponist Gustav Mahler soll von einer Muse geküsst, oder vielleicht auch anderweitig inspiriert, im „japanischen Zimmer“ des Hauses „Beim Roten Pfau“ an seinen berühmten Kompositionen gearbeitet haben. Ab Mitte der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts erfolgte eine umfassende Sanierung und Modernisierung des gesamten Viertels. Der Abriss von Gebäuden hatte zur Folge, dass von den 86 Freudenhäusern um 1866 lediglich 31 im Jahr 1907 verblieben. Bereits wenige Jahre bis Jahrzehnte später wandelte sich das Bild und die Anzahl von erotischen Angeboten nahm wieder zu. Heutzutage findet die käufliche Liebe in Tschechien überwiegend in einer gesetzlichen Grauzone statt. In den meisten Regionen wird Prostitution daher geduldet und mit keinen Konsequenzen belegt.